Die Bibel erfolgreicher Führung!
Den Tipp für dieses Buch habe ich in jungen Jahren von einem Mentor erhalten. Abends in einer Hotelbar sprachen wir über meine neue Position, denn ich hatte zum ersten Mal Personalverantwortung. Ich schilderte ihm einige schwierige Situationen aus dem Büro, in denen ich nicht wusste, wie ich am besten reagieren sollte. Er hatte auf alle Fragen eine passende Antwort.
Das Beispiel – Der einzelne Mitarbeiter hat einen Wunsch
Ein Beispiel: So wünschte sich ein Mitarbeiter einen höhenverstellbaren Schreibtisch. In Rücksprache mit den anderen Abteilungsleitern in unserer Firma kam die Sorge auf, dass daraufhin alle anderen Mitarbeiter auch einen derartigen Schreibtisch haben wollten. Da diese preislich natürlich deutlich höher lagen als die bisherigen Tische, fürchtete man auf der einen Seite erhöhte Kosten ohne dass die Mitarbeiter den Vorteil des Stehens bei der Arbeit dann auch wirklich nutzten. Ich erhielt von ihm eine simple Antwort.
„Wenn du dir bei gewissen Wünschen von Mitarbeitern nicht sicher bist, ob sie wirklich Sinn ergeben, mach folgendes. Der Mitarbeiter soll auf einem DIN-A4 Blatt auflisten, warum er das Hilfsmittel haben möchte, inwieweit er es nutzen will und welche Verbesserung für das Unternehmen durch diese Anschaffung einhergeht.“ Ich fand die Idee super und probierte es direkt aus. Der Mitarbeiter war einverstanden und ich hatte einen Tag später bereits seine zusammengefasste Dokumentation auf dem Schreibtisch liegen. Er hatte sich darin bereits dazu Gedanken gemacht, wieviel Arbeitszeit er zukünftig im Stehen verbringen will und ob diese Angabe realistisch und gesundheitsfördernd ist. Es gab nichts einzuwenden und so genehmigte ich den höhenverstellbaren Schreibtisch.
Die Entwicklung innerhalb der Firma
Natürlich machte dies schnell die Runde und der Kollege wurde auf seine neue Errungenschaft angesprochen. Allerdings führte der Hinweis auf die benötigte, individuelle(!) Auflistung bei vielen dazu, dass sie sich eingestanden, gar nicht im Stehen arbeiten zu möchten und den Vorteil nicht benötigten. Natürlich gab es Mitarbeiter, die ihr DIN-A4 Blatt auch einreichten und einen Schreibtisch erhalten haben. Die Kosten für unser Unternehmen waren also da. Allerdings nicht so hoch wie befürchtet und durch die Abgabe des Dokuments waren die Mitarbeiter nun auch daran gebunden, sich an zu halten. Dies wiederum war und ist weiterhin ein Gewinn für das Unternehmen, da die Mitarbeiter dadurch fitter sind.
An dem Abend in der Hotelbar nannte mir der Mentor noch dieses Buch. Ich besorgte es mir dann zwei Tage später.
Alt aber nicht veraltet
Das Buch erschien bereits in 2001, die aktuelle und letzte Ausgabe in 2012. Trotz der kurzlebigen Zeit, in der wir leben, ist dieses Buch aktueller denn je. Denn es bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Führung, eine Art Basis, die bestehen muss um darauf aufzubauen.
Hintergrund dieses Buches sind gewonnene Erkenntnisse aus zwei Langzeitstudien der Gallup Organisation, das führende Markt- und Meinungsforschungsinstitut wenn es um Unternehmensstrukturen und Mitarbeiterbindungen geht. 80.000 Führungskräfte wurden dazu befragt, wie sie talentierte Mitarbeiter finden, motivieren und dauerhaft an ihr Unternehmen binden. Daraus haben sie die erfolgreichsten Führungskräfte gefiltert und ihre Antworten auf Gemeinsamkeiten hin untersucht.
4 Schlüssel
Es kristallisierten sich „4 Schlüssel“ heraus, die erfolgreiche Führung ausmachen:
- Talentsuche
- Die richtigen Ziele für die Mitarbeiter
- Die Stärken der Mitarbeiter einsetzen
- Die Schwächen „umschiffen“
Diese vier Schlüssel werden im Buch detailliert aufgezeigt und erläutert. Dabei sind es die Beispiele und Personen, dank derer die Inhalte verständlich und logisch erklärt werden.
Zentrale Erkenntnis
Im Buch wird immer wieder die zentrale Erkenntnis deutlich, die wie folgt lautet:
„Die Menschen sind weniger veränderbar, als wir glauben. Verschwende nicht deine Zeit mit dem Versuch, etwas hinzuzufügen, das die Natur nicht vorgesehen hat. Versuche rauszuholen, was in ihnen steckt. Das ist schwer genug.“
Viel zu oft wollen wir aus der Schwäche eines Mitarbeiters eine Stärke machen. Oder wir sind zumindestens davon überzeugt, dass diese Stärke eine Grundvoraussetzung für Erfolg ist. Einige Zeit später wundern wir uns, warum der Mitarbeiter die Aufgabe nicht entsprechend umsetzt und deshalb seine Ziele nicht erreicht. Insofern wir selbst diese Stärke inne halten, können wir gar nicht verstehen, warum der Mitarbeiter sich nicht anpasst. Genau darin liegt der Fehler. Wir müssen bei jedem einzelnen Mitarbeiter prüfen, wo er Stärken und wo er Schwächen hat. Diese Auswertung gilt es dann der Stellenbeschreibung gegenüber zu stellen. Erfüllt der Mitarbeiter die meisten Kriterien? Können wir seine Stärken dort bestmöglich entfalten lassen? Welche Schwächen gilt es zu neutralisieren?
Wir müssen uns klar werden, dass man aus keiner Schwäche eine Stärke machen kann. Ein unpünktlicher Mitarbeiter wird zukünftig nicht 15 Minuten früher da sein. Aber man kann ihm erklären, warum (Vorbildfunktion, Mehrarbeit für die Kollegen) es so wichtig ist, dass er zur genauen Uhrzeit im Büro ist. Dies ist damit gemeint, Schwächen zu „neutralisieren“. Sollte er damit Probleme haben, ist es unsere Aufgabe als Führungsfrau, eine Alternative zu finden.
Perfekt für uns Frauen
Dieses Buch schildert ausführlich die Hilfsmittel, Tipps und Ticks für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung. Dass wir Frauen das Geschlecht der Bücherleser sind ist uns allen klar. Aber wir sind auch die, die sich Gedanken darum machen, ob es unseren Mitarbeitern gut geht, was wir noch verbessern können um ihm ein bestmögliches Arbeitsumfeld zu schaffen. Dies kommt bei männlichen Vorgesetzten oft zu kurz und ist deshalb unsere Chance! Dieses Buch hilft dabei enorm.
Ich habe mir bei diesem Buch die für mich wichtigsten Punkte/Zitate/Auflistungen herausgeschrieben und zusammengefasst. Wenn Ihr Interesse daran habt, könnt ihr diese hier kostenlos runterladen.
Kleiner Tipp
Wie Ihr sicher gemerkt habt, kann ich euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Ihr könnt es bei Amazon kaufen, allerdings sind die neuen Exemplare recht teuer. Ich rate euch ein Gebrauchtes zu kaufen. Eine noch andere Möglichkeit Geld zu sparen, ist das Ausleihen des Buches. Ich habe es über die Universitätsbibliothek ausgeliehen. Da es sich hierbei um ein älteres, aber sehr bekanntes Buch handelt, werden die meisten Bibliotheken es anbieten können.